Der Malakowturm

Wer im Ruhrgebiet lebt, kennt die typischen Kohlefördertürme aus Stahl, die ja mittlerweile das Wahrzeichen dieser Region geworden sind.  Aber einen Malakowturm kennt nicht jeder, ist er doch der Vorgänger der neuzeitlicheren Stahlkonstruktionen. Üblich war der Bau dieser Türme in der Zeit von 1830 bis 1880. Durch ihre sehr robuste Bauweise aus bis zu  drei Meter dicken Ziegelmauerwerk und einer versteiften Konstruktion im Inneren, konnten so die schweren Seilscheiben gehalten und dabei die enormen Zugkräfte der Fördermaschinen aufgefangen werden. Die Namensgebung Malakow stammt aus dem Krimkrieg, wo es eine russische Festungsanlage (Fort Malakow) gab, die jahrelang hart umkämpft wurde, bis sie 1855  von französischen Truppen eingenommen wurde.  So wurde der Name Malakow zum Synonym für Robustheit und Stärke und dann auf die Kohlefördertürme übertragen.  Heute steht er als Relikt einer vergangenen Zeit da, einsam auf einer großen Brachfläche, wo sich noch vor einigen Jahren die gesamten Gebäude der ehemaligen Schachtanlage  befanden. Die Kohleförderung an diesem Schacht wurde zwar schon 1928 eingestellt, dennoch wurde der Schacht bis 1987 als Wetterschacht genutzt und diente weiterhin zur Seilfahrt und Materialförderung. Mittlerweile wurde aber alles abgerissen und verschiedene mehr oder weniger sinnvolle Planungskonzepte erstellt. Getan hat sich bis heute, ausser der Bau einer Straße, gar nichts. Nur der unter Denkmalschutz stehende Förderturm, mit seinen beiden charaktaristischen außenliegenen Treppentürmen, erinnert an die frühen Anfänge der glorreichen Steinkohleförderung mitten im Ruhrgebiet.


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Hier sieht man die Schachtanlage, wie sie einmal ausgesehen hat bevor der Abbruchbagger kam. Die Schachtanlage bestand aus folgenden Gebäuden:  Der Eingangsbereich und die Pforte und Kiosk waren im linken Bereich des Bildes. Der Kumpel kam durch eine Unterführung, passierte die Pforte und ging links bzw. im Bild nach oben über den Parkplatz zur Weisskaue. Von dort aus über den Duschbereich in die Schwarzkaue. Weiter ging es durch den Malakowturm in die Hängebank, wo sich auch die Stempeluhren sowie Werkzeugschränke ect. befanden. Von dort aus fuhr man dann über die Doppelschachtanlage 4 in die 8. oder 9. Sohle des Bergwerks. Oben Rechts im Bild sieht man neben den zwei Maschinenhallen die Werkstätten. Unseren herzlichen  Dank  gelten Herrn Thomas Spillmann für die einzigartigen Luftaufnahmen aus einer Cessna vom September 1992 und Herrn Kühn für das letzte Bild.  Weiterhin danken wir dem ehm. Bergmann Herrn Barchfeld für seine ausführlichen Beschreibungen zur ehemaligen Schachtanlage UF1 und UF4.


©2015 TEXTE & BILDER Mr.X-MIX by Ralf



Fotografie

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* Die Faszination des Vergessenen .... Ja, hier noch mal für unsere Schnelleser: Es heißt nicht des "Vergessens" sondern des "Vergessenen" ;-)