Glück Auf !!!
Fast sieben Jahre ist es nun her, da gab es hier die letzte Seilfahrt. Die Doppelschachtanlage war keine eigenständige Förderanlage, sondern wurde als Außenschacht zu der angschlossenen Zeche
West. genutzt. Abgeteuft wurde der Schacht in den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts. Somit gehört er nicht zu den ältesten Schächten im Ruhrgebiet. Das sieht man auch an den zweckmässig
errichteten Ziegelbauten, die im Gegensatz zu dem früheren industriellen Historismus einfach, schlicht, ja fast ein wenig langweilig ausschauen. Der Förderturm wurde demontiert und man sieht nur
noch die Reste des verfüllten Schachtes bzw. des Schachtgebäudes. Aber die Fördermaschine ist noch vor Ort. Leider ist die ganze Anlage wie heutzutage üblich, durch manch gelangweilten,
destruktiven Jugendlichen sehr zerstört worden. Mehrmals hat es dort gebrannt und dementsprechend sieht es auch aus. Von der Lampenstube ist gar nichts mehr übrig. Nach unseren Informationen soll
die Anlage noch dieses Jahr endgültig abgerissen werden.
Aussenansichten
mit ( Bild1 ) links Schachtgebäude, rechts Maschinenhalle, dem ( Bild3 ) alten rollengeführten
Förderkorb, der ( Bild5 ) Hängebank, den ( Bild7 ) beiden Baustoffsilos und dem ( im letzten Bild ) Sohlekühler/Kälteanlage.
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Innenansichten
Kauen, Hängebank und Impressionen
Da doch einige Zuschriften mit Fragen zu den Kauen kamen, möchten wir Euch dazu ein paar Informationen geben. Die Kaue ist ein
Umkleideraum verbunden mit den Waschräumen. Der Bergmann kam vor Schichtbeginn in die sogenannte "Weisskaue". Er ließ an einer, mit einer Nummer makierten Kette, seinen Korb von der Decke hinab.
Dann legte er seine private Strassenkleidung ab und hing sie an seinen Korb und zog diesen wieder an der Kette nach oben unter die Kauendecke. Von dort aus ging er in die Schwarzkaue und
ließ seinen Korb mit dem Arbeitszeug hinab, welches er dann anzog. Im 5. Bild seht Ihr die, mit verschiedenen Nummern versehenen Ketten mit denen die Körbe in die Höhe gezogen wurden. 2 mal die
Woche wurde, nebenbei erwähnt, die sehr schmutzige Arbeitskleidung "eingepügelt" ( in den Wäschesack verpackt ) und dann in die Wäscherei zum Waschen abgegeben. Nach dem Umziehen ging der
Bergmann aus der Kaue durch die Gummischwenktüren die Treppe hinauf zur Lampenstube, wo er seine voll geladene Lampe von der Akkuladestation nahm. Desweiteren nahm er, je nach Einsatz und
Tätigkeit, noch Werkzeuge ect. auf, stempelte seine "Stempelkarte" (Arbeitszeitnachweis ) und ging dann über die Hängebank zur eigentlichen Schachtanlage, wo er mit dem Fahrkorb untertage
fuhr.
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Schachtanlage
Die Anlage dieses Außenschachtes wurde als Doppelschachtanlage angelegt. Das bedeutet, daß zwei Schächte unmittelbar nebeneinander in die Tiefe abgeteuft wurden. In jedem Schacht hingen zwei an einem Seil verbundene Fahrkörbe. Fuhr der eine in die Tiefe, kam der andere gleichzeitig wieder nach oben und diente zugleich als Kontergewicht. Gezogen wurden die Körbe über ein schweres Stahlseil, das über das Fördergerüst ( welches hier schon demontiert wurde ) zur eigentlichen Fördermaschine in der Maschinenhalle nebenan und wieder zurück führte. Auf dieser Zeche wurde eine Fördermaschine des Typs B225, hergestellt von der Eisenhütte Prinz Rudolph in Dülmen (EPR) eingesetzt. Der leistungsstarke elektrische Antriebsmotor wurde hier schon demontiert. Gegenüber der Fördermaschine saß der Maschinist in seinem Bedienstand, von wo er die Maschine bediente. Diese Aufgabe war sehr verantwortungsvoll und erforderte zur genauen Positionierung der Fahrkörbe, auch abhängig von der Beladung, viel Feingefühl und Erfahrung, denn es mußten ja auch unterschiedliche Sohlen ( laienhaft gesagt Etagen ) angefahren werden.
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Maschinenhaus mit Fördermaschine
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©2015 TEXTE & BILDER Mr.X-MIX by Ralf
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Klaus P. (Donnerstag, 28 Mai 2015 12:58)
Informativer Bericht. Danke
Gerhardt Altemöller (Montag, 01 Juni 2015 17:47)
Da werden Erinnerungen wach. Das war eine schöne Zeit auf XXXXXX (Kommentar aufgrund der Ortsangabe vom Admin geändert)